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Unnötige Attacken
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Xhaka muss seine Lehren jetzt ziehen - und wird es tun

Der zweite Platzverweis im Trikot von Arsenal hat Granit Xhaka viel Kritik eingebracht. Dies zurecht. Er muss jetzt seine Lehren ziehen.

Nicht nur die Tatsache, dass Xhaka heuer bei Gunners schon zweimal vom Platz flog, ist bemerkenswert. Auch die Art und Weise wie er seine Roten Karten jeweils kassiert hat, ist unschön: Mit unnötigen Attacken in der gegnerischen Platzhälfte erwies er seiner Mannschaft und auch sich selbst einen Bärendienst.

Die Meinung der vermeintlichen Experten ist einhellig und richtig: Xhaka muss diese ungestümen und riskanten Tacklings abstellen. Auch wenn der Schweizer Nationalspieler immer wieder betont, dass er seine Spielweise nicht ändern wird, zumindest anpassen muss er sie.

Auch wenn mittlerweile 24-jährig und kein Teenager mehr, befindet sich Xhaka nach wie vor in einer fussballerischen Entwicklung. Sein Schritt von Gladbach zu Arsenal war ein sehr Grosser. Spielerisch hat er im Vergleich zum Saisonstart bereits einen Quantensprung gemacht. Seine Pass- und Lauffähigkeiten zählen auf seiner Position auch in der Premier League schon jetzt zur Topklasse. Vor allem aber hat er sein Stellungsspiel deutlich verbessert, weshalb Wenger ihm in den letzten Wochen (abgesehen von Verletzungsproblemen von Direktkonkurrenten) auch stets vertraut hat.

Xhakas vielleicht grösste Schwäche ist derzeit tatsächlich sein ungestümes Vorgehen nach (unnötigen) Ballverlusten. Es scheint jeweils fast so als würden die Pferde mit ihm durchgehen, wenn er Fehler begeht oder solche ausbügeln will. Die Alles-oder-Nichts-Taktik in solchen Situationen ist aber die Falsche.

Die Kartenstatistik der letzten Jahre lässt einen eigentlich glauben, dass er wenig bis nichts gelernt hat. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass in der Psyche spätestens nach dem Vorfall gegen Burnley ein Schalter gekippt ist und diese riskanten und letztlich dümmlichen Aktionen in Zukunft drastisch abnehmen oder sogar gänzlich verschwinden. Auch hier wird Xhaka eine positive Entwicklung durchmachen - wie er es bezüglich seiner spielerischen Fähigkeiten in dieser Saison schon gemacht hat.

Bleibt lediglich zu hoffen, dass Wenger dem Schweizer trotz der unrühmlichen Platzverweisen rasch wieder vertraut. Vier Spiele wird der Schweizer wohl ohnehin zuschauen müssen. Immerhin hat der Arsenal-Coach seinerseits am vergangenen Wochenende selbst hautnah erlebt, was einen passieren kann, wenn Emotionen im Spiel sind: Weil er sich mit dem vierten Offiziellen angelegt hat, droht ihm (wie Xhaka) eine happige Sperre. Diese Tatsache könnte zu mildernden Umständen in der Beurteilung der Causa Xhaka führen.

Ein Kommentar von Peter Schneiter

  psc       24 Januar, 2017 11:00
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