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1,35 Milliarden Schulden
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Barça-Präsident Joan Laporta präsentiert tiefrote Zahlen - was trotzdem Hoffnung macht

Der FC Barcelona befindet sich finanziell weiterhin in arger Schieflage. Präsident Joan Laporta spricht von einer "dramatischen Situation", sieht aber dennoch einen Ausweg.

Auf einer Pressekonferenz bezieht der 59-Jährige Stellung zu der grossen Schuldenlast, die die Katalanen erdrückt. Dabei präsentiert er tiefrote Zahlen: "Die geerbte wirtschaftliche Situation ist besorgniserregend und die finanzielle Situation ist dramatisch. Barcelona hat 451 Millionen Euro Nettoschulden und 1,35 Milliarden Euro Bruttoschulden", so Laporta.

Der Barça-Präsident richtet schwere Vorwürfe an seinen Vorgänger Josep Maria Bartomeu: "Als wir den Verein übernahmen, baten wir um einen Überbrückungskredit in Höhe von 80 Millionen Euro, der von Goldman Sachs gewährt wurde, weil wir nicht in der Lage gewesen wären, die Gehälter der Spieler und Angestellten zu zahlen." Die neue Klubführung übernahm im März 2021. Der Verein habe bereits zuvor 79 Millionen Euro erhalten, "die zu 50 Prozent aus den Fernsehrechten von LaLiga stammten, und die Banken verlangten dafür 9 Prozent Zinsen", so Laporta weiter.

Das Hauptproblem sind weiterhin die hohen Gehaltskosten, die gemäss dem Barça-Klubboss derzeit 103 Prozent des Gesamtumsatzes des Klubs ausmachen. "Das sind 20-25 Prozent mehr als bei unseren Konkurrenten", so Laporta. Die Gehaltskürzungen, die teilweise noch unter Bartomeu vorgenommen wurden, seien "nicht real. Wir haben diese Millionen in verschiedenen Arten von Boni und Variablen gefunden, die in den neuen Verträgen enthalten sind."

Barça-Kapitän Gerard Piqué und auch andere Akteure haben neuerlichem Gehaltsverzicht zugestimmt, damit die Neuzugänge Memphis Depay und Eric Garcia überhaupt registriert werden konnten.

Geld wurde in der Vergangenheit aber auch an anderer Stelle unnötig ausgegeben: "Wir haben unverhältnismässige Zahlungen an Vermittler, nicht an Agenten, gefunden. Einen Transfer, der 40 Millionen Euro gekostet hat, und für die Kaufprämie haben wir acht Millionen Euro und für die Verkaufsprämie zwei Millionen Euro bezahlt. Dazu eine Person, der acht Millionen Euro gezahlt wurden, um Spieler in Südamerika aufzuspüren", erklärt Laporta.

Immerhin sieht der Barça-Präsident auch ein Licht am Ende des Tunnels: "Die Situation ist dramatisch, aber die gute Nachricht ist, dass sie nur vorübergehend ist. Wir haben einen Plan und die Moral, das zu überwinden. Es besteht kein Risiko für eine Ausgliederung in eine Aktiengesellschaft. Solange dieser Vorstand im Amt ist, wird der Klub immer den Fans gehören", stellt er klar.

  psc       16 August, 2021 15:16
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