Der FC Basel schreibt für 2022 einen Verlust von 1,2 Mio. Franken
Im vergangenen Dezember kommunizierte die Klubführung des FC Basel, dass das Geschäftsjahr 2022 mit einer schwarzen Null beendet wird. Dem ist nun doch nicht so. Der Verlust beträgt nach Angaben der "BZ Basel" rund 1,2 Mio. Franken. Wie das Loch gestopft werden soll, sorgt für Diskussionen.
Der Verwaltungsrat der AG fordert nämlich, dass das Defizit nicht nur durch die Holding, sondern auch den Basisverein gestopft wird. Dieser verfügt mit seinen rund 8'000 Mitgliedern aktuell über 25 Prozent der Anteile an der AG. Genau einen Viertel des Verlusts, also 300'000 Franken, soll er decken. Geschieht dies nicht, würde der Aktienanteil des Vereins in der AG von 25 auf 10 Prozent schrumpfen.
Der Verein muss sofort reagieren und hat zu einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Februar geladen. Dort wird entschieden, ob das Geld aufgebracht wird oder nicht - wobei dieses zuerst auch "gesammelt" werden muss. Vereinspräsident Reto Baumgartner ist über das Vorgehen der Besitzer des FC Basel nicht ganz glücklich, wie er der "Basler Zeitung" verrät: "Was mir nicht gefällt, ist der ambitionierte Zeitplan: Gerne hätten wir diese Angelegenheit mit unseren Mitgliedern in der ordentlichen Versammlung im Mai diskutiert. (...) In wenigen Tagen mussten wir nun eine ausserordentliche Versammlung organisieren, da uns die Statuten keine andere Wahl lassen. Die kurzen Fristen setzen uns unter Druck."
Im Hintergrund werden laut Baumgartner aktuell Privatpersonen, Firmen oder Institutionen gesucht, "die uns ein Darlehen gewähren. Wie dieses Geld danach zurückgezahlt wird, ist Gegenstand von kreativen Diskussionen mit unseren Mitgliedern. Denkbar ist ein Fundraising, eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge."
Dem Verhältnis zwischen Verein und Klubleitung haben die jüngsten Vorkommnisse nicht unbedingt genützt, wie Baumgartner ausführt: "Gewünscht hätten wir uns eine Lösungsfindung auf Augenhöhe. Welche Auswirkungen dies haben wird, werden die nächsten Tage sowie die Mitgliederversammlung zeigen. Das Ganze kann zu einer Zerreissprobe werden. Denn eine Vertrauenssache ist diese Angelegenheit nicht."