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Ging nie um Zwischenmenschliches
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FCSG-Captain Lukas Görtler hatte nie Zoff mit Peter Zeidler

Lukas Görtler hat in diesem Sommer beim FC St. Gallen einige Diskussionen angeregt. Mit etwas zeitlichem Abstand versichert der 29-Jährige, dass er nie ein persönliches Problem mit Trainer Peter Zeidler hatte, auch wenn dies medial teilweise so kolportiert wurde.

In einem Interview mit dem "St. Galler Tagblatt" geht Görtler auf die Hintergründe seiner internen Kritik ein. Seit seiner Ankunft im Sommer 2019 sei beim FCSG immer alles positiv gewesen. Tatsächlich gehe es aber darum, besser zu werden und auch seinen Beitrag zu leisten. Der Mannschaftskapitän betont, dass er nicht nur für sich sprach, sondern auch Rücksprache mit den Teamkollegen nahm: "Es ging nie um mich allein, sondern als Captain muss ich auch die Meinungen vieler vertreten. Wir haben Punkte angebracht, die das Gesamtkonstrukt besser machen, und aufgezeigt, in welchen Bereichen wir uns vielleicht entwickeln können."

Es sei kein Streit mit Trainer Peter Zeidler gewesen: "Jeder Punkt, der diskutiert wurde, war konstruktiv. Da ging es nie um Zwischenmenschliches. Es ging immer nur darum, möglichst klar und ehrlich Dinge aufzuzeigen, die besser werden können und über die der Grossteil auch so denkt. Das sehe ich als eine meiner Aufgaben. Man macht es nicht gerne. Aber ich tat es mit Überzeugung. Wenn wir Fortschritte erzielen wollen, muss auch einmal etwas angesprochen werden, das nicht so gut läuft."

Probleme offen ansprechen

Dass in der Öffentlichkeit viel darüber diskutiert wurde, bereut er nicht: "Gegen aussen hatte man vielleicht das Gefühl: 'Jetzt läuft es einmal nicht, und nun attackiert er intern.' Aber es war ja ein schleichender Prozess. Und es war an der Zeit, darüber zu reden. Ich werde mich da auch nicht ändern. Ich finde, es ist wichtig, dass es Leute gibt, die sich trauen, etwas anzusprechen." Zu diesen Leuten zählt er sich.

Der Klub sei auch ganz offen damit umgegangen: "Es gab nicht einen Moment, in dem wir nicht sagen durften, was wir dachten oder wollten. Wir durften mit mir als Sprachrohr die Kritik immer äussern. Wie Kritik dann schliesslich ankommt oder was daraus gemacht wird, liegt in den Händen des Empfängers."

Im Grundsatz habe er nie etwas ins Wanken bringen wollen: "Vielmehr strebe ich Verbesserungen an. Intern habe ich grosse Wertschätzung dafür erfahren, weil ich den Mut hatte, eine Meinung zu vertreten. Wir wollten die Diskussionen intern behalten. Aber schliesslich, nach all den Diskussionen, kam bei mir schon die Frage auf, ob noch alles passt und ich in St. Gallen am richtigen Platz bin." Im Sommer hätte er auch die Möglichkeit für einen Wechsel gehabt, führt Görtler aus. Er entschied sich aber für einen Verbleib.

  psc       20 Dezember, 2023 15:45
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