DFB-Star Kai Havertz wird für PK-Aussagen stark kritisiert

Weil Kai Havertz auf einer Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft zuletzt fehlenden Support beklagte, gibt es Aufruhr. Der Star des FC Arsenal steht in der Kritik.

„Wir hatten keine Unterstützung. Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir“, sagte der Kai Havertz mit Blick auf die WM in Katar zwar. „Aber auch fussballerisch war kein Support vorhanden. Da waren wir auf uns allein gestellt.“ Der 24-Jährige beklagte obendrein, dass ohne Rückenwind aus der Heimat Erfolge schwierig zu erreichen seien. „Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht“, so der Offensivspieler. „Was andere Mannschaften da für Support hatten - das hat bei uns ein bisschen gefehlt. Man sagt immer, die Fans seien der zwölfte Mann. Das haben wir nicht immer hundertprozentig gespürt.“

Worte, die Havertz nun um die Ohren fliegen. Tom Röder, Allesfahrer mit der Nationalmannschaft, betitelt Havertz' Aussagen bei „Sport1“ als „Frechheit“. Havertz gehöre zu dem Typ Fussballer, „welcher das Fan-Sein nie erlebt hat, niemals Unmengen von hart erarbeitetem Geld ausgeben musste, um Fußball in aller Welt zu sehen und keine Ahnung hat, dass es im Leben Menschen gibt, die jeden Euro umdrehen müssen“. Havertz habe „sich und der Nationalmannschaft einen Bärendienst erwiesen“, so Röder.

Josef Wille, Fan-Club-Mitglied seit 2016, übt ebenfalls Kritik: „Vor allem als Allesfahrer, der die Strapazen jeder Länderspielreise auf sich nimmt, ist die Aussage von Kai eine Ohrfeige für die treuen Fans. Havertz wirkt so, als ob er nach Ausreden suchen würde.“

Die Medien blassen ins selbe Horn. Alfred Draxler von der „Bild“ schreibt in einem Beitrag: „Manchmal fragt man sich, was in den Köpfen von Fußball-Millionären so vorgeht. Nationalspieler Kai Havertz, beim FC Arsenal in London unter Vertrag, hat uns in dieser Woche einen Einblick gegeben. Und man ist fassungslos!“

„Sport1“-Reporter Patrick Berger schreibt in einem Kommentar: „Der hoch dekorierte und talentierte Arsenal-Star hat es offenbar nicht ganz kapiert. Er gab auf der Pressekonferenz ein fragwürdiges Bild ab: Wenig Demut, wenig Selbstkritik, wenig Einsicht. (…). Mit den Aussagen hat Havertz ein Eigentor geschossen und die Fans vor den beiden wichtigen Länderspielen gegen Japan und Frankreich gegen sich und die Mannschaft aufgebracht.“

Für das DFB-Team geht es am Samstag (20:45 Uhr) im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen Japan. Doch die deutsche Nationalmannschaft steht unter Zugzwang – und vor allem auch Havertz nach seinen jüngsten Aussagen.