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Festnahme in Ungarn
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"Football Leaks" Whistleblower John ist enttarnt

Über mehrere Jahre hinweg sind durch die "Football Leaks" geheime Vertragspapiere, Absprachen und Informationen an die Öffentlichkeit durchgedrungen. Es geht um mehr als mehr als 70 Millionen Dokumente, die so manch heikles oder gar illegals Geschäft im Fussballzirkus aufgedeckt haben. Dahinter stand vor allem ein Name - der bisher anonyme "John". Jetzt outet sich der Whistleblower.

Mehr oder weniger wird John zum Outing "gezwungen". Er wurde nämlich in Ungarn verhaftet. Der Portugiese heisst mit echtem Namen Rui Pinto. Dem "Spiegel" und dem Recherchenetzwerk "EIC", die die "Football Leaks"-Enthüllungen zuletzt öffentlich gemacht haben, gab er ein Interview.

Rui Pinto sitzt nicht mehr im Gefängnis, wurde allerdings bis zu einem Entscheid über seine Auslieferung nach Portugal unter Hausarrest gesetzt. Was mit ihm geschieht, ist noch unklar. Die portugiesischen Behörden werfen ihm Straftaten vor. Es geht um Datendiebstahl und versuchte Erpressung. Sein Anwalt wehrt sich. Pintos Kriminalisierung sei künstlich aufgeblasen, behauptet er.

Die grosse Frage lautet, wie Pinto an die zahlreichen Daten kam. Dass dies durch Hackerangriffe zustandekam, dementiert er. Genau davon gehen die portugiesischen Behörden allerdings aus. Und dass er "nur" den Fussball schützen wollte und nicht eigene Motive, zum Beispiel Einnahmen durch Erpressung verfolgte, glauben sie ihm nicht.

Die Anwälte und Pinto hoffen, dass er als Whistleblower "behandelt" wird. Diese stehen in Europa unter besonderen Schutz.

Mit "Football Leaks" ist übrigens nicht zwingend Schluss. Der Anwalt von Pinto sagt, dass es noch weitere Quellen für die brisanten Informationen aus der Fussballwelt gebe.

  psc       25 Januar, 2019 17:11
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