Matthäus: Hoeness-Besuch "kein gutes Zeichen" für Kahn
Uli Hoeness schaute unter der Woche inmitten der Krise der Münchner auf den Trainingsplatz des FC Bayern. Für Lothar Matthäus ein Zeichen, dass er mit Blick auf die aktuelle Führung kritisch sieht.
Vorstandsboss Oliver Kahn gilt beim FC Bayern als angezählt. Dass nun überraschend Ehrenpräsident Uli Hoeness in den Vordergrund tritt, wertet Lothar Matthäus als Nachteil für Kahn. Es sei für Kahn "kein gutes Zeichen", dass der Ehrenpräsident "sich vom Tegernsee aufmachen muss, um nach München zu fahren und beim Training auf dem Platz demonstrativ mit dem Trainer spricht", sagte der frühere Bayern-Profi bei "Sky": "Natürlich schwächt er Oliver Kahn, auf jeden Fall."
Matthäus glaubt, dass Hoeness seinen Besuch bewusst inszeniert habe. "Ich glaube, er hat da ein Zeichen gesetzt, auch an Oliver Kahn: Du musst da aktiver sein, du musst auf die Menschen zugehen - das ist Bayern München." Matthäus meint, dass Hoeness in diesem Punkt "nicht zufrieden" mit Kahns Arbeit sei. Kahn und auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen angesichts der enttäuschenden Vorwochen in der Kritik.
Trainer Thomas Tuchel erklärte hingegen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hertha BSC (Sonntag, 15.30 Uhr), dass der Hoeness-Besuch auf dem Trainingsplatz nur zustande gekommen ist, weil er selbst bereits rund 45 Minuten vor Trainingsbeginn auf dem Rasen stand und ihn der Ehrenpräsident somit nicht mehr im Büro antreffen könnte. Andernfalls hätten die Kameras die Szene gar nicht einfangen, so Tuchel.