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Rauswurf schmerzt ihn weiterhin
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Ex-GC-Trainer Tomislav Stipic tätigt brisante Aussagen

Vor etwas mehr als einem Jahr musste Tomislav Stipic seinen Hut als GC-Trainer nach einem Führungswechsel nach weniger als einem Monat bereits wieder nehmen. Der Rauswurf beschäftigt den 40-jährigen Kroaten noch heute. Zudem äussert er Kritik an den Schweizer Medien.

Gerade einmal während fünf Spielen sass Stipic zwischen März und April 2019 auf der Trainerbank der Hoppers. Seine Bilanz war mit drei Unentschieden und zwei Niederlagen mässig, dennoch ist er weiterhin überzeugt davon, dass er den nachfolgenden Abstieg von GC hätte verhindern können. Seine Entlassung, die mit dem Antritt von Ex-Präsident Stephan Rietiker beschlossen wurde, war aus seiner Sicht ein grosser Fehler. "Ich habe das extrem bedauert, da ich bei noch acht ausstehenden Spielen und fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sehr zuversichtlich war. Am Ende ist der Klub mit zwölf Punkten Rückstand zum ersten Mal nach 70 Jahren wieder abgestiegen. Ich bleibe dabei: Mit mir wären die Grashoppers definitiv nicht abgestiegen", sagt der Ex-Hoppers-Coach im Gespräch mit "Spox" und "Goal".

Grosser Reiz

Das Engagement bei den Zürchern war aus seiner damaligen Perspektive sehr reizvoll: "GC lag komplett am Boden, das Selbstwertgefühl der Spieler war im Keller. Doch dort gab man mir die Chance, den Verein innerhalb von drei Monaten zu retten und mich auch wieder interessant zu machen. Ich habe mir gesagt, dass ich die Qualität und Resistenz dafür habe und immun gegen die Vorbehalte der Medien bin. Leider wurde mir diese Möglichkeit nach sehr kurzer Zeit genommen."

Stipic verrät auch, dass der Kontakt zu GC über Nachwuchschef Timo Jankowski zustande kam.

Brisante Aussage über Schweizer Medien

Schliesslich tätigt der Fussballlehrer, der inzwischen wieder in seiner kraotischen Heimat bei Slaven Belupo beschäftigt ist, eine brisante Aussage, was Ressentiments insbesondere der Medien gegenüber ausländischen Trainern in der Schweiz angeht: "Man hat als ausländischer Trainer in der Schweiz ein wenig das Gefühl, dass die Medien dort lieber ihre Landsmänner auf diesen Positionen sähen. Ich habe Ähnliches auch im deutschen Boulevard gelesen, als Young-Boys-Trainer Gerardo Seoane bei Gladbach im Gespräch war. Da stand geschrieben, weshalb es denn schon wieder einen ausländischen Trainer in der Bundesliga bräuchte und man müsste ja sogar einen Sprachkurs belegen, um seinen Namen auszusprechen."

Trotzdem sei er "ungeachtet dieser Vorbehalte sehr entschlossen" gewesen: "GC war ein glamouröser Verein, es war genau die Bühne, die ich haben wollte. Ich bin diese Aufgabe mit viel Bescheidenheit und Demut angegangen und habe Tag und Nacht gearbeitet."

Inzwischen ist bekanntlich auch Stipics Nachfolger Uli Forte und die komplette damalige GC-Führungsriege Geschichte. Chinesische Investoren sind vor Wochenfrist eingesteigen.

  psc       16 April, 2020 16:54
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