Kimmich & Goretzka hinterfragen Nagelsmann-Rauswurf bei ZDF-Interviews

Die Entlassung von Julian Nagelsmann beim FC Bayern kam selbst für dem Klub nahestehende Experten überraschend. Joshua Kimmich und Leon Goretzka liefern am Samstagabend den Beweis, dass auch sie persönlich nicht damit gerechnet haben.

Im Gegenteil: Ihren Worten ist zu entnehmen, dass sie den Trainerwechsel sogar bedauern. "Wenig Liebe, wenig Herz", kommentiert Kimmich den Nagelsmann-Rauswurf im Anschluss an den 2:0-Sieg Deutschlands im Testspiel gegen Peru im "ZDF". Auch Leon Goretzka äussert sich zum Trainerwechsel. Seine Worte lassen tief blicken. "Wir haben eine extrem enge Beziehung zu Julian gepflegt und auch die letzten Jahre mit ihm verbracht", sagt der Mittelfeldprofi. Er habe Nagelsmann wohl häufiger gesehen als seine Familie. Goretzka nimmt sogar das Wort "Schock" in den Mund. Er führt aus: "Ich persönlich hatte sicherlich keine Risse zu Julian, aber ich weiss nicht wie das bei anderen Spielern war."

Wenn zwei Führungsspieler wie Kimmich und Goretzka durchblicken lassen, dass sie den Trainerwechsel zumindest nicht als nötig erachtet haben, spricht dies Bände. Berichten zufolge gab es allerdings auch eine Reihe von Spielern, die mit Nagelsmann nicht das beste Einverständnis hatten. Ob dem so ist, wird sich nicht belegen lassen, solange diese Stimmen nicht publik werden. Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn betont, dass die Entscheidung "wohlüberlegt" gewesen sei. Der Druck auf ihn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist nun zweifellos enorm.

Wie immer gilt in diesem Fall: Alles wird einzig und allein von den Erfolgen der Bayern unter Nagelsmann-Nachfolger Thomas Tuchel abhängen. Die Bringschuld für den neuen Coach ist nun wesentlich grösser als nach anderen Trainerwechseln. Für Tuchel übrigens unverschuldet...