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Wegen Vergabe von Medienrechten
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Schweizer Bundesanwaltschaft klagt PSG-Boss Al-Khelaifi an

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten gegen PSG-Boss Nasser Al-Khelaifi und Ex-FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke Anklage erhoben.

Dies teilen die Schweizer Ermittler am Donnerstag mit. Valcke, der 2015 von all seinen Ämtern beim Weltverband entbunden worden war, wird "passive Bestechung", "mehrfache qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung" sowie "Urkundenfälschung" vorgeworfen. Al-Khelaifi in seiner Funktion als Chef katarischen Sendergruppe "beIN" wird Anstiftung zur ungetreuen Geschäftsführung vorgeworfen. Für einen Geschäftsmann im Bereich von Sportrechten gilt derselbe Vorwurf und zusätzlich jener der aktive Bestechung.

DAs Strafverfahren wurde bereits im März 2017 eröffnet. Nun erfolgt die Anklage. "Aus den Ermittlungen hat sich ergeben, dass Valcke von beiden Mitbeschuldigten nicht gebührende Vorteile erhalten hat", schreibt die Schweizer Bundesanwaltschaft in einer Medienmitteilung.

Al-Khelaifi, der seit 2019 auch Mitglied im UEFA-Exekutivkomitee ist, soll dem Franzosen unter anderem das alleinige Nutzungsrecht an einer Villa auf Sardinien gewährt haben. "Der Anklagevorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung ergibt sich aus dem Umstand, dass Valcke die vorgenannten Vorteile der FIFA nicht gemeldet hatte und sich so im Rahmen seiner Tätigkeit als deren Generalsekretär pflichtwidrig verhalten und sich unrechtmässig bereichert hat. In diesem Zusammenhang wirft die Anklage Al-Khelaifi und dem dritten Beschuldigten entsprechende Anstiftung vor", so die Bundesanwaltschaft.

Die FIFA hatte Ende 2016 ebenfalls einen Strafantrag wegen Privatbestechung gegen die drei Beschuldigten eingereicht. Mit Al-Khelaifi hat der Weltverband inzwischen allerdings eine nicht näher definierte "gütliche Einigung" erzielt und
ihren Strafantrag gegen Al-Khelaifi und teilweise auch gegen Valcke zurückgezogen.

"Der Rückzug betrifft die Vorwürfe der aktiven und passiven Bestechung zwischen Al-Khelaifi und Valcke im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten an den Fußball-Weltmeisterschaften 2026 und 2030 sowie weiteren FIFA-Veranstaltungen im gleichen Zeitraum für die Region Naher Osten und Nordafrika im Gegenzug zur Gewährung der vorgenannten Vorteile im Zusammenhang mit der Villa auf Sardinien."

  psc       20 Februar, 2020 13:16
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