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Geplatzter Sommerwechsel
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Nsame rechnet mit YB ab: "Nur auf ihre Interessen geschaut"

Eigentlich wollte Jean-Pierre Nsame YB ohne Groll verlassen. Seine Zeit bei den Bernern ist beendet, ein Nachtreten kann sich der Stürmer dennoch nicht verkneifen.

Ein Wechsel ging dann doch über die Bühne. Der BSC Young Boys gab Jean-Pierre Nsame Ende Januar für etwa eine halbe Million Franken Ablöse an den ambitionierten italienischen Zweitligisten Como ab. Damit hatte sich die Sache eigentlich erledigt. Eigentlich. Denn der 30-Jährige teilt nach seinem Abgang noch mal richtig aus.

YB hätte ihn über Anwälte davor gewarnt, nicht zu viel zu erzählen, beginnt Nsame im Interview mit der "Tribune de Genève". Seit mehreren Monaten sollen sich die Berner Verantwortlichen diesen Abgang gewünscht haben. Vor einem Jahr hatte 4-4-2.ch exklusiv über das Interesse von mehreren Klubs aus den USA berichtet, Nsame wurde dort aktiv angeboten.

Jetzt bestätigt er die Gerüchte: "Ich habe klargemacht, dass ich bleiben will, was den Verein zu beruhigen schien. Heute denke ich, dass YB die Lage bei mir sondiert hat und schon daran dachte, mich abzugeben." Für die Saison 2023/24 sei ihm gegenüber dann klar kommuniziert worden, dass er nicht mehr Stürmer Nummer 1 wäre.

Jean-Pierre Nsame fühlt sich von YB betrogen

Im zurückliegenden Sommer lagen schliesslich mehrere konkrete Angebote vor, unter anderem vom spanischen Zweitligisten Real Valladolid. Die Verhandlungen scheiterten, weil Valladolid Nsames Gehalt kürzen wollte, um die YB-Ablöseforderung zu erfüllen. Das gab für den Kameruner den Ausschlag, den Transfer abzulehnen. "YB hat immer nur auf seine Interessen geschaut."

Der aktueller Schweizer Doublesieger hatte Nsame angeblich vorgeschlagen, sein Gehalt um 50 Prozent zu senken, um so die Chancen auf einen neuen Vertrag zu erhöhen. "Im Winter wurde mir gesagt, dass mir viel Frust bevorstehen könnte, weil mehrere Spieler mit längerfristigen Verträgen unabhängig von ihrer Leistung bevorzugt würden."

Nsame geht so weit, dass er sich "von YB betrogen" fühle. Bestärkt wird er von aktuellen oder ehemaligen Teamkollegen oder Gegnern, die ihm "dutzende Nachrichten" zukommen liessen, alle mit demselben Hintergrund: "YB hat Respekt gefehlt."

  aoe       24 Februar, 2024 10:19
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