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Die dramatischen Stunden von GC-Leihgabe Ridge Munsy

Stürmer Ridge Munsy hat bei Erzgebirge Aue ein dramatisches Saisonfinale erlebt. Wie es nun mit der Leihgabe der Grasshoppers weitergeht, ist noch ungewiss.

Was für ein Finale für die Veilchen. Ein nicht gegebenes Tor am 34. Spieltag bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 beförderte den deutschen Zweitligisten um Angreifer Ridge Munsy in die Relegation gegen Drittligist Karlsruher SC. Nach einem 0:0 im Hinspiel folgte am Dienstag ein 3:1-Heimerfolg. Der Klassenerhalt war geglückt. Mittendrin der 28-jährige Schweizer mit kongolesischen Wurzeln. Zwar wurde er im alles entscheidenden Rückspiel lediglich eingewechselt (in der 78. Minute für Dreifach-Torschütze Sören Bertrams), setzte in der Folge aber gute Akzente.

Nachdem Munsy in der Hinrunde für GC in neun Super League-Partien zwei Tore erzielte, avancierte er nach seinem Winterwechsel beim deutschen Zweitligisten sofort zum Publikumsliebling und Torjäger. Bei Trainer Hannes Drews hatte er schnell ein gutes Standing. „Ridge sprintet viel, geht lange Wege. Er legt von Woche zu Woche an Substanz zu. Vom ersten Tag an war er ein wertvoller Teamplayer, gibt auch als Einwechsler Impulse. Auch ausserhalb ist er ein fröhlicher, angenehmer Spieler, der der Mannschaft guttut“, war Drews auf der vereinseigenen Hompage zitiert worden.

Munsy möchte bleiben

Dass Aue eine Kaufoption besitzt, spielt nicht nur dem Klub in die Karten, der durch das Engagement Munsys auch in Kongo bekannt ist, wo die Cousins des Angreifers die 2. Liga regelmässig verfolgen. „Ich habe mein Glück gefunden. Ich bin rundum zufrieden. Und ich spiele gerne in diesem Team. Mein Bauchgefühl sagte von Anfang an, dass ich hier richtig bin“, erklärte Munsy kürzlich der „Bild“. Vor allem nach dem gelungenen Klassenerhalt scheint eine Zusammenarbeit über den Sommer hinaus möglich: „Ich kann mir einen Verbleib sehr gut vorstellen.“ Sein ursprünglicher Kontrakt bei den Hoppers läuft noch bis Juni 2019. Wie hoch die Kaufoption ist, ist nicht bekannt.

In der zweiten Saisonhälfte bestritt der Stürmer 16 Partien für die Veilchen, erzielte drei Treffer und bereitete zwei weitere Tore vor. Gleich bei seinem ersten Einsatz im lilafarbenen Trikot gegen den künftigen Bundesligisten Fortuna Düsseldorf war er erfolgreich. „Alle im Verein haben mich wunderbar aufgenommen, mit der 2. Bundesliga geht ein Wunsch in Erfüllung und das neue Stadion finde ich Spitzenklasse“, hatte er Ende Februar im vereinsinternen Interview erklärt.

Aufstieg dank Thun

Dass er überhaupt noch am Ball ist, ist indes eine echte Überraschung. Nachdem er bereits mit 17 Jahren für den FC Luzern in der Super League debütierte, spielte er zwischenzeitlich nur noch viertklassig beim SC Kriens. Was danach folgte, beschrieb Munsy als Cinderella-Story, denn er wurde vom FC Thun engagiert und schaffte nur eineinhalb Jahre später (Sommer 2016) den Sprung zu GC. Nach seinem Abschied aus Thun dankte er den Verantwortlichen für ihr Vertrauen. „Der FC Thun holte mich aus dem Niemandsland. Nur deshalb wird nun über mich geschrieben, nur deshalb wissen die Leute, dass es den Fussballer Munsy gibt“, hatte er damals der „Berner Zeitung“ erklärt.

Sein Engagement bei den Hoppers lief bisher allerdings nicht so wie es sich alle Beteiligten wohl erhofft hatten. In insgesamt 41 Partien in der Super League erzielte er lediglich sechs Treffer. Allerdings hatten unter Ex-Trainer Murat Yakin nahezu alle Offensivkräfte Ladehemmung. Inzwischen ist bekanntlich Thorsten Fink an der Linie der Zürcher tätig. Bei einer noch nicht gänzlich ausgeschlossenen Rückkehr in die Schweiz vielleicht die Chance, sich nochmal neu zu behaupten. (mic)

  psc       24 Mai, 2018 19:21
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