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Djibril Sow über Unterschiede zwischen Deutschen und Schweizern

Nach einer schwierigen letzten Saison und einem ebenfalls nicht idealen Start in die neue Spielzeit ist der Schweizer Nationalspieler Djibril Sow in Frankfurt inzwischen definitiv angekommen und im zentralen Mittelfeld gesetzt. Der 24-Jährige spricht über seinen Aufstieg, nach wie vor existierende Schwächen und Unterschiede zwischen Schweizern und Deutschen.

Ex-YB-Profi Sow sieht sich inzwischen "wieder auf einem Level wie damals in Bern", wie er im "kicker" erzählt. Der Mittelfeldprofi betont gleichzeitig, dass "noch mehr Potenzial" vorhanden und "die Entwicklung noch nicht am Ende" sei.

Nach einer taktischen Umstellung von Eintracht-Coach Adi Hütter ist seine Rolle im Mittelfeld als einer von zwei Sechsern inzwischen klar definiert. "Ich bin nicht der Abräumer, der gross zu Grätschen ansetzt", sagt Sow und führt aus: "Ich versuche, viel zu antizipieren, schon vor dem Gegner am Ball zu sein, um sofort wieder einen Impuls nach vorne zu setzen. Mein Ziel ist es, als Box-to-Box-Player auf dem ganzen Feld und in beiden Strafräumen meinen Beitrag für das Team zu leisten."

Noch zu wenig Torgefahr

Verbesserungspotential sieht der ehemalige FCZ-Junior vor allem, wenn es darum geht, in den Abschluss zu gehen: "Vor dem gegnerischen Tor noch häufiger zum Abschluss zu kommen – in der Beziehung muss ich definitiv zulegen. Aber Luft nach oben ist sowieso immer in allen Belangen." Tatsächlich steht er noch bei 0 Saisontreffern. Insgesamt ist Sow dennoch "stolz und glücklich", wie es nun läuft. Und er habe stets gesagt, dass Frankfurt der richtige Verein für ihn sei: "Entscheidend ist aber nicht, wie das von aussen bewertet wird. Sondern dass mich die Mitspieler als wichtigen Teil der Mannschaft sehen."

Schweizer/Deutsche

Eine Umstellung war nach dem Wechsel in die Bundesliga dennoch notwendig. Er sieht vor allem einen grossen Unterschied zwischen Schweizern und Deutschen: "Ich merkte schon, dass die Deutschen Vorteile im mentalen Bereich haben. Hier hat man den Anspruch, immer zu gewinnen, schon im Training. Als Typ bin ich der gleiche geblieben. Doch in der Schweiz denkt man generell etwas kleiner, das war eine Umstellung."

Frankfurt liegt in der Tabelle derzeit auf dem vierten Tabellenplatz und würde damit sogar in die Champions League einziehen. Dies würde er als ähnlichen Erfolg erachten wie früher ein Meistertitel mit YB. Sow bleibt mit der Einschätzung des Potentials seiner Mannschaft aber erstaunlich bescheiden: "Es gibt Mannschaften, die von der Qualität her über uns stehen. Wenn die alle zu 100 Prozent ihre Möglichkeiten ausschöpfen, wird es für uns schwierig. Doch wenn sie schwächeln, müssen wir da sein."

  psc       11 Februar, 2021 10:10
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