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Schweizer in Freiburg
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Vincent Sierro: Die Saison zum Durchbruch

Seit anderthalb Jahren spielt Vincent Sierro beim SC Freiburg. In der Rückrunde der abgelaufenen Saison spielte er erstmals über 90 Minuten. In der kommenden Spielzeit muss der endgültige Durchbruch kommen.

Zwar ging seine Premiere über 90 Minuten bei der Partie auf Schalke mit 0:2 verloren, dennoch war es für den 22-Jährigen ein tolles Erlebnis. „Die Stimmung in diesem Stadion war überragend. Es war ein tolles Gefühl. Meine Mitspieler haben mir viele Tipps mit gegeben“, berichtete er nach der Partie im Gespräch mit dem Mediateam des SC Freiburg. Seinem Trainer Christian Streich dankte er es mit einer durchaus ansprechenden Leistung.

Ausgleich auf dem Fuss

Für Sierro selbst sei es ein normaler Tag gewesen, an dem er aber schon „extrem aufgeregt“ gewesen sei. Möglicherweise spielte diese Aufregung auch eine Rolle, als er in der 61. Minute nach Vorarbeit des Toptorjägers Nils Petersen die Führung für die Freiburger auf dem Fuss hatte. „Der Torwart hat ihn gegen den Pfosten gelenkt, das war Pech“, resümierte er. Nur zwei Minuten später gingen die Gastgeber in Führung und das Spiel für Sierro und Co ging verloren.

Dass er gegen die Königsblauen überhaupt zum Zuge kam, war für viele mehr als nur eine Überraschung, denn zuvor stand der Schweizer zehn Partien in Folge nicht im Kader, war zwischenzeitlich gar in die U23 abgerutscht. Dass es letztlich über die komplette Distanz gegen die Knappen ging, war für ihn natürlich ein gutes, wenngleich es am Ende nicht zu Punkten reichte.

Bei Streich aufdrängen

Mit dem Selbstvertrauen aus seinem ersten Bundesligaspiel für Freiburg, sollte es zumindest auch in den kommenden Spielen weitergehen. Und tatsächlich stand er gegen den VfL Wolfsburg eine Woche später erneut von Beginn auf dem Platz. Zuvor hatte er noch klar gestellt, dass nicht nur er, sondern die gesamte Mannschaft selbstbewusst sei. Und im direkten Duell mit einem Abstiegskandidaten sollten die Punkte natürlich auch zu Hause bleiben. Gegen die Wölfe stand er schliesslich gute 80 Minuten auf dem Platz. Die erneute 0:2-Niederlage konnte er jedoch nicht verhindern.

Für Sierro, der im Winter 2017 vom FC Sion nach Freiburg gewechselt war, war es das vorzeitige Saisonende. In den folgenden fünf Partien (30. bis 34. Spieltag) stand er zwar noch zwei Mal im Kader – zum Einsatz kam er allerdings nicht mehr. Dennoch war die Freude nach dem letzten Meisterschaftsspiel auch beim einstigen Nachwuchsspieler des FC Sion gross, schliesslich sicherte sich der Sport-Club den Klassenerhalt.

Wegweisende Saison

Eines dürfte jedoch ausser Frage stehen. Trotz des positiven Saisonausgangs kann Vincent Sierro, der immerhin vier Mal das Trikot der Schweizer U20 überstreifte, mit seinen ersten 18 Monaten im Breisgau nicht vollends zufrieden sein. In der abgelaufenen Saison kam er lediglich in vier Partien zum Einsatz. Es stellt sich die Frage, wie viel Vertrauen der Club in Sierro setzt und ob dieser den endgültigen Durchbruch schafft oder Freiburg kurz- bzw. mittelfristig wieder verlässt. Ein direkter Kontrahent auf der Mittelfeld-Position ist mit Jerome Gondorf vom SV Werder Bremen bereits verpflichtet worden. Ob das der Entwicklung des 22-jährigen Eidgenossen gut tut oder vielleicht eine Luftveränderung ansteht, muss sich noch weisen. (mic)

  psc       8 Juni, 2018 12:04
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