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Kommentar zum Transfer
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Ein Meilenstein für Xhaka und die Schweiz

Er ist der teuerste Schweizer Fussballer aller Zeiten: Granit Xhaka wechselt für die (geschätze) Ablösesumme von 45 Mio. Euro von Gladbach zum FC Arsenal.

Mit gerade mal 23 Jahren gelingt Xhaka damit bereits Historisches. Der Transfer ist auch Beweis einer geglückten Karriereplanung. Vor einigen Jahren wurde in der Schweiz wiederholt über zu frühe Transfers von jungen Spielern ins Ausland gejammert. Im Falle Xhaka sahen sich einige nach dessen erstem (schwierigen) Jahr in Gladbach bestätigt.

Jetzt ist der Beleg vorhanden, dass solch ein Weg eben doch richtig sein kann. Xhaka ist sehr früh gereift und hat auf und neben dem Platz in jungen Jahren sehr viel gelernt.

Man muss es sich noch einmal auf der Zunge zergehen lassen: Im vergangenen Jahr hat er als unumstrittener Leader eine Top-Bundesliga-Mannschaft als Captain angeführt. Jetzt investiert einer der 10 bis 20 besten Klubs der Welt einen Riesenbetrag für ihn. Die Tatsache, dass Xhaka bereits mit 19 Jahren sein behütetes Umfeld des FC Basel verlassen hat und im Haifischbecken Bundesliga zu schwimmen lernen musste, trug einen gehörigen Teil zu dieser Entwicklung bei.

Letztlich ist es natürlich auch dem Charakter von Xhaka geschuldet, dass er einen solchen Weg gehen konnte. Weitere Faktoren (keine schlimmen Verletzungen, gute Trainer, ein stimmiges Umfeld) kommen hinzu. Und Xhaka muss sich in der Premier League zuerst einmal beweisen und sich in seinem neuen Klub durchsetzen. Es deutet aber wenig darauf hin, dass er dies nicht tun wird.

Einzig sein Verhältnis zu den Schweizer Fans könnte gespalten bleiben. Als Secondo steht er immer wieder im Mittelpunkt von teilweise unnötigen Diskussionen: Jetzt freut sich jeder für Xhaka und ist auf dessen Entwicklung stolz. Sollte dieser an der EM für sein Land aber nicht reüssieren, könnte die Stimmung einmal mehr rasch kippen und die Euphorie sofort verfliegen. Hoffen wir, dass dies nicht geschieht und negative Diskussionen, auch um den Secondo-Status Xhakas, endlich der Vergangenheit angehören.

Ein Kommentar von Peter Schneiter

 

  psc       25 Mai, 2016 15:31
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